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Diese Seiten sind der Geschichte der Schneidmühle in Römershag, heute Ortsteil von Bad Brückenau in der Rhön, gewidmet. Das Mühlengebäude, das eng mit der Ortsgeschichte verknüpft ist, wurde 1977 abgerissen.  Hier sollen seine Spuren zurückverfolgt werden, um das kulturelle und historische Erbe sichtbar zu machen.

Römershag

Hier soll die Ortsgeschichte skizziert werden, die immer wieder im Zusammenhang mit der Schneidmühle stand.

Für den heutigen Besucher von Römershag ist das Schloss beeindruckend. Kaum zu glauben, dass es das „neue“ Schloss ist  und dass es vorher gegenüber auf der rechten Sinnseite ein „altes Schloss“ gab: die Talburg. Zur Talburg (Nr. 6 im Plan)  gehörte ein Gutshof, der mit seinen verschiedenen Gebäuden (Nr. 7, 8, 10, 11, 12, 13) ein Viereck bildet, der Kern des ursprünglichen Dorfes Römershag.

Talburg mit Gutshof und ehem. Straßenführung (Skizze Edgar G. Kuther)
Talburg mit Gutshof und ehem. Straßenführung (Skizze Edgar G. Kuther)

Die Talburg in Römershag

Papiermühle am Standort der Talburg um 1870
Papiermühle am Standort der Talburg um 1870
12. Jahrhundert Wehrburg für die Klosterabtei Fulda, Lehensgut
1580 – 1692 („Ritter“-) Gutshof derer „von der Tann“
ab 1650 Neubau eines „Schlosses“ am linken Sinnufer

Abtragung von Wehranlagen
Umbau der Talburg
Einrichtung einer Papiermühle

1692 Gutshof der Probsteiverwaltung Fulda
Veräußerung der Papiermühle im Zuge der Landvergabe
vor 1717 Friedrich Dunkel
vor 1781 Joh. Wolfgang Dunkel
vor 1800 Joh. Georg Dunkel
bis etwa 1865 Lorenz Dunkel
bis 1880 Otto Halbleib von der Jacksen-Mühle Brückenau
(letzter Papiermacher)
1880 – 1914 Alexander Dörflinger, Färbermeister v. Brückenau
Umstellung der Betriebseinrichtung, Umbau
Spinnerei und Weberei für Schafwolle
1897 Abtragung des Turmrestes der ehem. Talburg
1922 Fa. Herbst & Krummenthal, Flachsverarbeitung
1924 Heinrich Bösling, Würzburg, Weberei
1928 Albert Kausemann, Spinnerei,Weberei, Färberei
1938 – 1939 Holzindustrie Müller, Miltenberg, ohne Fabrikation
1942 – 1945 Im Krieg arbeitete im Gebäude eine ausgelagerte Uniformfabrik
1945 Gebäudezerstörung durch Artilleriebeschuss
1964 – 1966 Erwerb durch Fam. Herdt, Gastwirtschaft Römershag
Bau eines Mehrfamilienhauses auf dem Gelände und Mauern der ehemaligen Talburg, Verfüllung alter Gewölbe.

 

 

 

Historische Karte 1848. © Geobasisdaten: Bayerische Vermessungsverwaltung.
Historische Karte 1848. © Geobasisdaten: Bayerische Vermessungsverwaltung.
Römershag 1921
Römershag 1921

 

 

Die Schneidmühle

Hier soll die Geschichte der Schneidmühle in Römershag (Nr. 10) skizziert werden von der Zehntscheune des Gutshofs bis zum Abriss vor vierzig Jahren, im Wechsel der Besitzer und der historischen Zeitläufe.

Die „Schneidmühle“ im Besitzwechsel
Bezugsurkunde:
16. Jahrhundert Abtei Fulda
1580 Von der Tann
1692 -1803 Fürstabtei Fulda
1816 – 1819 Königreich Bayern

Forstärar

1819 – 1830 Bernhard Schipper
1830 – 1835 Lorenz Dunkel Kaufvertrag
1835 – 1847 Adam Dunkel Kaufvertrag
1847 – 1852 Kaspar Dunkel Kaufvertrag
1853 – 1893 Joseph Dunkel Kaufvertrag
1893 – 1935 Luitpold Dunkel Kaufvertrag
1935 – 1972 Hilda, Richard, Erwin Dunkel Testament Luitpold Dunkel
1972 – 1974 Hilda Dunkel, Paula Dunkel, Carola Kuther, geb. Dunkel, Inge Kausemann, geb, Dunkel, Kinder von Josef Dunkel (Winfried Dunkel, Ursula Hesl) Testament Erwin Dunkel
1974 Stadt Bad Brückenau Verkaufsprotokoll
Schneidmühle mit Gruß von Luitpold Dunkel zum Jahreswechsel
Schneidmühle nach dem Umbau (1905) mit Quergaube und Werkhalle. Mit der Postkarte sandte Luitpold Dunkel die besten Wünsche zum Jahreswechsel aus der südlichen Rhön.
Schneidmühle um 1930 mit erweiterter Holzhalle. Der letzte Schneidmüller Erwin Dunkel (+1972) mit Nichte Inge Egert, geb. Kuther und Neffe Edgar Kuther.
Holzstrasse der Schneidmühle um 1930
Holzstraße der Schneidmühle (Haus Nr. 10) um 1930 mit Erwin und Richard Dunkel an der Lore. Rechts Haus Nr. 8 (Gerhard)
Schneidmühle um 1930 von hinten
Schneidmühle von der Gartenseite mit Ingeborg Egert geb. Kuther, und Edgar Kuther, Kinder von Carola Dunkel
Gesamtansicht vorn
Schneidmühle 1974
Entwicklung und Wandlung der „Schneidmühle“
16. Jahrhundert Zehntscheune / Zehntkeller
etwa ab 1650 Mühle

Ölmühle, Pochwerk,

Papiermühle 1750

um 1760 Mühlen- und Hausname:

„SCHNEIDMÜHLE“ Römershag

ab 1820 Mahl- und Schneidmühle (Sägewerk) Mahlgang

Vollgatter

1893 – 1915 Mahl- und Schneidmühle

Mehl- und Getreidehandel, Futtermittel

Stein- und Zementwarenfabrikation

Walzenstuhl

Viehzucht, Obstbaumkulturen, Kelterei, Bienenzucht

1912 – 1942 Mahl- und Schneidemühle

Elektrizitätswerk

Brothandel
1942 – 1947 Elektrizitätswerk und Schneidmühle Schrotgang
1947 – 1960 (1970) Sägewerk Schrotgang, Kelter
1975 Räumung
1977 Abriss

Letzte Ansichten 1974

Familie Dunkel

Von 1847 bis 1974 war die Schneidmühle im Besitz der Familie Dunkel. Die Blütezeit erlebte sie von den 1890er Jahren bis 1935 unter meinem Urgroßvater Luitpold Dunkel.

Hochzeit 23.09.1920 Eugen Kuther und Carola Dunkel
Hochzeit 23.09.1920 Eugen Kuther und Carola Dunkel

Während die beiden ältesten Töchter Hilda und Paula bis zum Schluss in ihrem Vaterhaus verblieben, verließ Carola Dunkel 1920 die Mühle nach Heirat mit dem Lehrer Eugen Kuther.

1762 – 1811 Johann Georg Dunkel Maire de Römershag, Kreuz im Friedhof
1797 – 1876 Kaspar Dunkel Kreuz im Anstaltswäldchen
1824 – 1902 Joseph Johann Dunkel Der „Alte vom Berg“, Gedenksteine Mettermich
1864 – 1935 Luitpold Dunkel Elektrizität und Wasser
8 Kinder mit Anna Dunkel, geb. Kamm
1891 – 1980 Hilda Dunkel Letzte Bewohnerin
1894 – 1965 Josef Dunkel Kinder: Winfried Dunkel, Ursula Hesl, geb. Dunkel
1895 – 1980 Paula Dunkel Letzte Bewohnerin
1897 – 1920 Hugo Dunkel Flieger im 1. Weltkrieg
1899 – 1990 Carola Kuther, geb. Dunkel Kinder: Ingeborg Egert, geb. Kuther, Edgar G. Kuther, Winfried Kuther
1902 – 1945 Richard Dunkel Schneidmüller, gefallen
1904 – 1972 Erwin Dunkel Schneidmüller
1908 – 2000 Inge Kausemann, geb. Dunkel Kinder: Hilde Grehn, geb. Kausemann, Peter Kausemann

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